Station 5
Johanniter- der bessere Riesling?
Nicht der Johanniterorden ist Namensstifter dieser Rebsorte, sondern Johannes Zimmermann, der ehemalige Leiter der Rebenzüchtung des Freiburger Weinbauinstituts. Er hat die Züchtung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten vorausschauend betrieben.
Die Kreuzungsformel mutet etwas kompliziert an: Riesling x (Seyve Villard 12-481 × FREIBURG 153- 39) x (Ruländer x Gutedel), doch die Ähnlichkeit zur Muttersorte Riesling ist unverkennbar. Der Johanniter zeichnet sich durch seine hohe Widerstandsfähigkeit aus und schneidet bei Blindverkostungen im direkten Vergleich oft besser ab.
Die Weine erfrischen mit einer feingliedrigen, pikanten Säure, welche zumeist milder ausfällt als beim klassischen Riesling. Nach unseren Erfahrungen besitzt der Johanniter ein gutes Lagerungspotential. Mit zunehmender Reife gesellen sich zu den typischen Noten von grünem Apfel, Mandarinen und Quitten Nuancen von Honig und getrockneten Aprikosen.